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Coverabbildung von "Eine Nacht in Kabul"

Ulrich Ladurner - Eine Nacht in Kabul

Unterwegs in eine fremde Vergangenheit

Was haben wir in Afghanistan verloren?

Die Afghanen haben im Laufe ihrer Geschichte die kalte Klinge der Geopolitik immer wieder zu spüren bekommen. Ihr Land war das Schachbrett, auf dem die Großmächte ihre Kräfte maßen, Russland und England im 19. Jahrhundert, die Sowjetunion und die USA im 20. Jahrhundert. Das große Spiel wurde auf dem Rücken der Afghanen ausgetragen. Die Attentate vom 11. September 2001 machten Afghanistan zum Gegenstand eines Experiments der Beglückung durch den Westen: Bomber plus Menschenrechte plus Rechtsstaat plus Demokratie ist gleich das Paradies auf Erden. Auch Ulrich Ladurner kam im Gefolge einer Armee, die interveniert hat und mehr und mehr Soldaten schickt. Er beobachtete, wie das neue gegen das alte Afghanistan kämpft, das Afghanistan, das keinen Krieg mehr will, gegen das Afghanistan, das ohne Krieg nicht leben kann. Seine Reisen führten ihn in ein Land voller Gegensätze, auf den Spuren von Eroberungen und Niederlagen. Er berichtet von den Schauplätzen in diesem Krieg, in dem die zentralen Werte des Westens beschädigt werden. Und er blickt zurück in die lebendige Vergangenheit eines alten Schlachtfeldes, das Europäern und Amerikanern zur Obsession wurde. Ein Geschichts- und Geschichtenbuch über Feindbilder und die Macht der Erinnerung, als Antwort auf die provokante Frage, was wir in Afghanistan eigentlich verloren haben.

Erhältlich als

  • Hardcover
    Vorwort von Helmut Schmidt
    256 Seiten
    Format: 140 x 220
    ISBN: 9783701732050
    Erscheinungsdatum: 20.08.2010
    24,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    Vorwort von Helmut Schmidt
    256 Seiten
    Format: 140 x 220
    ISBN: 9783701742462
    Erscheinungsdatum: 20.08.2010

    Empfohlener Verkaufspreis
    7,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Ulrich Ladurner

geboren 1962 in Meran/Südtirol, studierte Politikwissenschaft und Geschichte in Innsbruck. Seit 1999 berichtet er als Auslandsredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT aus Irak und Iran, Afghanistan und Pakistan. Er lebt in Hamburg. Bücher: „Bauern am Berg“ (1996), „Islamabadblues“ (2001), „Tausendundein Krieg“ (2004), „Die Asadis“ (2006), „Südtirol liegt am Meer“ (2006), „Die iranische Bombe“ (mit Gero von Randow, 2006), „Bitte informieren Sie Allah!“ (2007), "Solferino" (2009), "Eine Nacht in Kabul (2010), "Lampedusa" (2014).

Pressestimmen

Ulrich Ladurners Reiseerzählungen in die afghanische Gegenwart und Historie erzeugen bisweilen einen Erzählsog, der mitreißt, sodass man Ort und Zeit vergisst. Ein Buch, das man verschlingt - ein schöneres Kompliment lässt sich einem Autor kaum machen.
DEUTSCHLANDFUNK, Daniel Blum

... ein ebenso brillant geschriebenes wie klarsichtiges Buch, in dem man alles Wichtige über Afghanistan und die Geostrategien der Weltmächtigen erfährt. Absolut lesenswert!
PROFIL

Dass Ladurner sich auf die übliche Chronistenpflicht nicht einlässt (wiewohl er seinen Text immer wieder mit hervorragenden historischen Abhandlungen unterfüttert), macht die "Nacht in Kabul" zu einem der eindringlichsten Beiträge in dieser hoffnungslosen Angelegenheit.
CICERO, Alexander Marguier

Ladurner spannt in diesem erzählerisch wunderbar dichten Roman den breiten Bogen der Geschichte Afghanistans (...) Das ist kein müder Kriegsjournalist auf Sinnsuche, noch weniger ein stolzer Abenteurer, der mit seinen Eroberungen prahlt, vielmehr weht uns aus den Geschichten leise Wehmut entgegen. Die Wehmut, dessen, der aufbrach um die Welt zu verstehen und nichts in den Händen hält, als seine Geschichten und immer neue Fragen.
SÜDTIROL ONLINE, Jutta Telser

... ein Roman, eine Reportage, ein Sachbuch und unbedingt lesenswert für diejenigen, die das Thema Afghanistan bewegt.
MÄRKISCHE ALLGEMEINE
 

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Große Geschichte einer kleinen Insel

Zarin Katharina II. wollte die Insel für ihre Flotte erwerben. William Shakespeare siedelte auf ihr sein Drama „Der Sturm“ an. Ariosto ließ seinen Rasenden Roland an ihrem Strand kämpfen. Hunderte Soldaten Mussolinis ergaben sich 1943 widerstandslos einem englisch-jüdischen Piloten, der auf der Insel notgelandet war. Der italienische Romancier Tomasi di Lampedusa verspottete die Insel, deren Namen er trug. Und seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Lampedusa für zehntausende Flüchtlinge zu einer Insel der Hoffnung geworden. Ulrich Ladurner hat sich aufgemacht, diese schroffen Felsen mitten im Meer zu erforschen – er fand Zeugnisse aus dem Herzen europäischer Geschichte und Gegenwart.

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Geschichten aus Teheran

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Unterwegs an historischem Schauplatz: Die Schlacht von Solferino am 24. Juni 1859 endete mit einer Niederlage der Österreicher unter Kaiser Franz Joseph. Die französischen Truppen Napoleons III., Verbündeter des Königreiches Piemont-Sardinien, machten den Weg frei für die nationale Einigung Italiens. Joseph Roth setzte im „Radetzkymarsch“ Solferino ein literarisches Denkmal und Henry Dunants Augenzeugenbericht von der grausamen Schlacht und dem Elend der Verwundeten führte zur Gründung des Internationalen Roten Kreuzes und zur Genfer Konvention. Als er die Tagebuchaufzeichnungen seines Urgroßvaters findet, eines Südtirolers, den das Los in die Schlacht schickte, macht sich Ulrich Ladurner auf den Weg in eine unbekannte Vergangenheit. In seiner politisch-historischen Reisereportage, die zu einer persönlichen Spurensuche wird, führt er uns an den Schauplatz in der Lombardei, südlich des Gardasees. Aus seinen Beobachtungen vor Ort, aus Gesprächen und Recherchen rekonstruiert er die Geschichte, wie sie gewesen sein könnte. \"Der Sprache, die er dafür gefunden hat, wohnt eine bestechende Schönheit inne\", schrieb die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. \"Dem schmalen Buch, glänzend geschrieben und spannend zu lesen, möchte man ebenso viele Leser wünschen wie den Aufzeichnungen des Bürgers Dunant.\"