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Coverabbildung von "Neunprozentiger Haushaltsessig"

Tanja Maljartschuk - Neunprozentiger Haushaltsessig

Ein Mann, der seine Freundin so sehr liebt, dass er sich nach ihrem Betrug in ihr Muttermal verwandelt. Ein Tierarzt, der ein fremdes Mädchen nach einem Autonunfall beim Sterben begleitet und ihr nicht den erlösenden Satz sagt. Eine Frau, die ihren Mann und ihr Dorf verlässt, um den Tod zu suchen, und fröhlich wiederkehrt. Tanja Maljartschuk verbindet in drei Teilen drei unterschiedliche Welten: Die Welt des "Ichs" aus der Gegenwart, die archaische Welt eines Dorfes außerhalb jeglicher Zeit und die Welt eines Kindes aus der späten Sowjet- und frühen Ukrainezeit der 80er- und 90er-Jahre. Sie erzählt in einem beinahe beiläufigen Ton über große Momente, die in einer Sekunde das Leben verändern. Es sind Geschichten über Sehnsüchte, Träume und subjektive Realität. Die Mosaiksteine in "Neunprozentiger Haushaltsessig" haben eines miteinander gemein: die Beziehungslosigkeit zwischen den Menschen und die Grausamkeit des Moments. Leichtfüßig und im Plauderton kommen diese Geschichten daher, zwischen Wirklichkeit und Absurdität. Der kraftvolle, poetische Ruf einer ukrainischen jungen Autorin, der gehört werden muss.

Erhältlich als

  • Klappenbroschur
    aus dem Ukrainischen von Claudia Dathe.
    224 Seiten
    Format: 140 x 220
    ISBN: 9783701715121
    Erscheinungsdatum: 15.03.2009
    18,90 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Tanja Maljartschuk

geboren 1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine. Sie schloss an der dortigen Prykarpattia National Universität ein Philologiestudium ab, arbeitete einige Jahre als Journalistin bei den verschiedensten Fernsehsendern in Kiew. Seit 2011 lebt sie in Wien, 2009 erschien ihr erster Erzählband „Neunprozentiger Haushaltsessig“. Zuletzt erschienen: "Biografie eines zufälligen Wunders" (2013). Tanja Maljartschuk (UA) ist die Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises. Die Preisverleihung fand am Sonntag im Rahmen der 42. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt statt. Weitere Infos: https://kaernten.orf.at/news/stories/2923286/

Pressestimmen

Es sind poetische, skurrile manchmal grausame Betrachtungen, wenn Maljartschuk das Leben irgendwo auf dem Land in der Ukraine seziert, wenn sie gesellschaftliche Verwerfungen und die Beziehungslosigkeit der Menschen Offen legt … Eine literarische Entdeckung.
Radio Berlin und Brandenburg

Mit „Neunprozentiger Haushaltsessig“ etabliert sie sich auf einen Schlag neben ukrainischen Autorinnen wie Oksana Zabuschko oder Natalya Snjadanko. Nur scheint ihr Blick auf die derzeitige ukrainische Gesellschaft noch genauer, noch grausamer – bei allem Humor und aller Skurrilität, die ihren Erzählband auszeichnen … Tanja Maljartschuk – ein Name, den man sich merken sollte.
NDR Kultur

Und vielleicht können solche jungen osteuropäischen Stimmen eines Tages sogar die westliche Nabelschau durchbrechen und anstiften zu Büchern, in denen ein "Ich" gar nicht von sich erzählt, sondern von Menschen und der Liebe - und dem, was uns hält, wenn nichts mehr zusammenhält. Mehr Übersetzungen dieser Art wären zu wünschen!
Petra van Cronenburg
 

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