geboren 1982 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine. Sie lebt in Kiew als Schriftstellerin, Übersetzerin und Essayistin. Sie ist die Tochter des Autors Jurij Andruchowytsch. 2014 gelang ihr der literarische Durchbruch mit dem Roman „Der Papierjunge“, der in mehrere Sprachen übersetzt sowie verfilmt wurde und 2016 im Residenz Verlag erschienen ist. 2023 erschien „Die Geschichte von Romana“ und "Die Geschichte von Uljana" es sind die ersten beiden Bände des dreiteiligen Amadoka-Epos.
Unter dem Stalinismus wurde die „Sowjetukraine“ nicht nur Opfer einer mörderischen Hungersnot, auch die Intelligentsia und das blühende literarische Leben der 1920er wurden gnadenlos vernichtet. Im Zentrum der intellektuellen Zirkel von Kiew stehen der Dichter Mykola Zerow und seine schöne Frau Sofia. Als Zerow 1934 verhaftet und 1937 von Stalins Schergen erschossen wird, spielt Sofias Geliebter, der mysteriöse Autor, Wissenschaftler und sowjetisch-deutsche Doppelagent Wiktor Petrow eine zwielichtige Rolle. In der „Geschichte von Sofia“, dem letzten Band von „Amadoka“, enthüllt sich endlich Bogdans wahre Identität – die eng mit seiner Heimatstadt Mariupol, der Geschichte des Agenten Petrow und dem Massaker von Babyn Jar verknüpft ist.
Mit der „Geschichte von Uljana“, dem zweiten Band des Amadoka-Epos, entführt uns Sofia Andruchowytsch in die 1930er-Jahre, in das galizische Städtchen Butschatsch mit seiner multiethnischen Bevölkerung. Zwischen dem ukrainischen Mädchen Uljana und dem jüdischen Jungen Pinkhas wächst eine ungestüme, jedoch heimliche Liebe. Mit der nationalsozialistischen Besatzung 1941 beginnen die Deportationen der jüdischen Bevölkerung. Uljanas Vater versucht unter Lebensgefahr zu helfen, manche im Ort allerdings beteiligen sich aktiv am Morden, und wieder andere schlagen sich auf die Seite der anrückenden Sowjets. Zu Kriegsende jedoch zieht sich eine Schlinge aus Geheimnis, Verrat und Gewalt unerbittlich zu – und weder Uljanas Liebe noch ihre Familie werden ihrem grausamen Schicksal entgehen …
Romana ist eine Frau, die Geschichten zusammensetzt und Erinnerungen sammelt: eine Archivarin. Sie glaubt, in einem namenlosen Soldaten, der 2014 schwerverletzt aus dem Krieg im Donbass zurückkehrt, ihren verschollenen Ehemann Bohdan zu erkennen: Der Mann ist zu verstümmelt, um identifiziert zu werden, und zu traumatisiert, um sich zu erinnern. Romana versucht, Bohdan erzählend Gedächtnis und Identität zurückzugeben. Einst hat er ihr einen geheimnisvollen Koffer mit Fotos und Dokumenten übergeben. Dieser Koffer wird zum Ausgangspunkt einer Suche nach der gemeinsamen Vergangenheit. Vielleicht ist Romana aber nur eine unzuverlässige Erzählerin, die einem fremden Soldaten eine Biografie anbietet…
Stanisławów around 1900: a Galician town at the outskirts of the Habsburg Empire. Two sisters, Adelja and Stefa, "entwined in each other like two tree trunks", support each other, suffocate each other, grow up together. When Adelja marries Petro the stonemason, the entwinement turns into a triangle from which Stefa futilely tries to escape. When Torn the magician comes to town with his circus, Felix, a boy contortionist, who looks like an angel suddenly appears in Petro's workshop. The boy is mute, extremely flexible, and a fragile as paper.
"The Paper Boy" is a rich story full of color and detail. It brings us closer to a long forgotten time as it tells a fascinating tale of love and betrayal.