Golli Marboe & Caroline Culen - Jugend unter Druck
Caroline Culen und Golli Marboe teilen ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen und zeigen Wege im Umgang mit jungen Menschen auf, die unter psychischen Belastungen leiden.
Der Sommer 2020 ist heiß und schön, und doch herrschen überall Angst und Verunsicherung – auch auf dem Wagenplatz, wo die Autorin wohnt und mit einem schweren Krankheitsverlauf kämpft. Kraft geben ihr die inneren Gespräche mit dem Vater, der als Mitglied der polnischen Untergrundarmee im Gulag interniert war. Seine Widerständigkeit hat sie geprägt. Ihr eigener Kampf um ein selbstbestimmtes Leben als queere Frau ist ähnlich und doch ganz anders. Kraft gibt ihr aber auch das gestrandete Krähenbaby Karl, für das sie sorgt, solange es nicht fliegen kann. Liebevoll, lakonisch und manchmal surreal verflicht Kaśka Bryla Aufnahmen der Gespräche mit dem Vater, Fieberträume und Einsamkeit. Dieses außergewöhnliche Buch erinnert uns daran, was es bedeutet, Versprechen zu halten.
Drei Frauen in Wien 1900–1938. Emilie Flöge, Milena Jesenská und Veza Canetti
Die Modeschöpferin Emilie Flöge, die Journalistin Milena Jesenská und die Schriftstellerin Veza Canetti prägten ihre Zeit. Sie lebten und wirkten im pulsierenden Wien der Jahre 1900 bis 1938 – einer Stadt im Spannungsfeld von kultureller und sozialer Erneuerung und politischem Niedergang. Die aufziehenden Schatten des Nationalsozialismus veränderten ihre Leben radikal. Zwischen Glanz und Exil, Aufbruch und Verlust erzählen ihre Geschichten von Stärke, Schaffenskraft und dem Überlebenskampf in einer zerstörten Welt. Dieses Buch verbindet das Porträt einer Stadt mit den Lebenslinien dreier außergewöhnlicher Frauen – ein eindringliches Buch über Mut und Wandel.
Der Gott, den Juden, Christen und Muslime verehren, kann als der absolute Sieger in der Göttergeschichte gelten. Aus seinem Kraftfeld stammt auch der Heilige Geist, an den die Christenheit glaubt. Dem Heiligen Geist ist es zu verdanken, dass ein paar galiläische Fischer nach dem Tod des Rabbi Jesus den Mut fanden, eine Weltreligion zu gründen.
Adolf Holl schildert das Leben des Heiligen Geistes in einer weitgehend geistlos gewordenen Kirche. Er zeigt: Der Heilige Geist ist zwar vom Aussterben bedroht, jedoch nach wie vor lebendig. Immer noch wirkt er als Unruhestifter, der den etablierten Kirchen bisweilen mächtig im Weg ist.
Als Sitz der Stadtverwaltung und repräsentativer Veranstaltungsort zählt das Wiener Rathaus zu den bekanntesten Gebäuden der Stadt. Der neugotische Monumentalbau entstand nach Entwürfen des Architekten Friedrich Schmidt, dessen 200. Geburtstag sich 2025 jährt. Auf dem Höhepunkt der Ringstraßenzeit erbaut, wurde es – flankiert von Parlament und Universität – zum Symbol eines neuen bürgerlichen Selbstbewusstseins.
Der reich illustrierte Band blickt hinter die Kulisse der weltberühmten Fassade, erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven die wechselvolle Geschichte und lädt zu Streifzügen durch eines der bedeutendsten aber wohl auch ungewöhnlichsten Gebäude der Bundeshauptstadt ein.
„Happily“ ist ein Buch wie eine Wundertüte: Wenn wir es öffnen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir folgen Eli und Noah, den beiden Söhnen der Autorin, auf ihren Abenteuern, wir begegnen Wölfen, Prinzessinnen und Stiefmüttern, Peter Pan, Alice oder Rumpelstilzchen. Poetisch und verschmitzt lässt uns Sabrina Orah Mark am Alltag ihrer Schwarz-jüdischen Patchworkfamilie im amerikanischen Süden teilhaben. Ihre Geschichten sind erfüllt von der Surrealität des Zusammenlebens, von Mutterliebe, Wärme und Verlustangst. Sie erfindet das alte Märchen neu, stellt es auf den Kopf, um die Widersprüche unserer Gegenwart zu verstehen und vom Wunder der Zugehörigkeit, aber auch von Rassismus und Bedrohtheit zu erzählen.
1968 findet in Darmstadt der „Callsen-Prozess“ statt. Angeklagt sind acht SS-Männer, die 1941 am Massaker von Babyn Jar beteiligt waren. Dina Proničeva hat das Morden mit unvorstellbarem Mut überlebt, jetzt kommt sie in das Land der Täter, um bei dem Prozess auszusagen. Am Tag der Verhandlung kreuzt die damals 14-jährige Susanne Röckel das Auto, das die Zeugin zum Gericht bringt. Diese Begegnung löst ein literarisches Nachdenken über Widerstand, Gerechtigkeit und Verleugnung aus, Jugenderinnerungen vermengen sich mit Prozessprotokollen und eindringlichen Bildern von den Tagen, die die Zeugin aus Kiew im Nachkriegs-Deutschland verbringt. Zwischen Roman und Memoir ist „Vera“ der bewegende Versuch, sich behutsam dem Unfassbaren zu nähern.