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Coverabbildung von "Niemand lacht rückwärts"

Kathrin Röggla - Niemand lacht rückwärts

In ihrem literarischen Debüt nähert sich Kathrin Röggla mit lakonischem Witz dem, was man gemeinhin Wirklichkeit nennt. Dabei ist sie nicht auf einen bemühten Kunstcharakter ihres Blickes aus, sondern nimmt, was ihr ins Auge fällt. Alles lässt sich erzählen, "wenn man an der richtigen Schnur zieht."

Kathrin Röggla probiert Situationen aus, arrangiert Großstadt-Szenarien, deren Vorläufigkeit sich auch der nicht entziehen kann, der meint, alle Fäden in der Hand zu halten. Allem Vorgefertigten wird misstraut: linearen Lebenswegen ebenso wie verordneten Sätzen - sie reißen ab, werden durch Einschübe und schiefe Bilder zum Kippen gebracht. Trocken und unsentimental zieht die Autorin Bilanz über das Leben, das am Straßenrand steht und kurz mal winkt: "alles ist beruf. und dann ist feierabend, und dann wird gegessen, und so wird es gemacht: man führt die gabel ins hirn und sticht zu, jemand schreit auf, die erbsen kollern die straße entlang, bis sie zurück im stammhirn sind und kinder kriegen. dann ist nachmittag und man ist vierunddreißig."

Erhältlich als

  • Hardcover
    158 Seiten
    Format: 1255 x 205
    ISBN: 9783701709595
    Erscheinungsdatum: 01.01.1995
    20,00 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Kathrin Röggla

geboren 1971 in Salzburg, Studium der Germanistik und Publizistik. Lebt seit 1992 in Berlin. Sie schrieb zunächst hauptsächlich Prosa, seit 1998 Radioarbeiten (Hörspiele, akustische Installationen, Netzradio) Mitarbeit bei convextv (bis 2001), und seit 2002 schreibt sie auch Texte für das Theater. Sie erhielt für ihre Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen u. a. den Preis der SWR-Bestenliste und dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (2004). Zuletzt bei Residenz erschienen: "Irres Wetter" (2000).

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Hauptsache man ist dabei, ganz dicht dran. Keinen Moment verpassen. Immer in Bewegung bleiben, auch so kommt man schließlich voran - und nicht vergessen: sich immer klasse dabei finden, kann ziemlich hilfreich sein. Kann aber auch knallen, doch wo gibt es sonst noch Reibung, Widerspruch; fließende Übergänge sind ja allerorts gefragt, und so manche glauben auch daran. Von dem, was man so leichtfertig unter "Gegenwart" zusammenfasst, handeln diese Texte. Orte werden mit darin abgelagerten Gesprächsartikeln, Gesten und Riten verschränkt, so entstehen mental maps, Skizzen einer sich stark verändernden Stadt und Gesellschaft.

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\\\"doch sind wir nicht die erbsengeneration, die erbsengeneration ohne zweifel, so sagen sie doch alle immer, die erbsengeneration und nichts anderes, ansonsten wird ja dichtgemacht rundum, man kann das sehen, man kann das hören, nur die eltern sind steinreich und wissen noch am rädchen zu drehen, während den jungen nichts übrigbleibt, als des weges zu kollern.\\\" Abrauschen - das bedeutet ein Fluchtmoment. Doch ist wirklich noch ein Entkommen möglich aus Berlin-Neukölln, erwischt einen die Vergangenheit immer kalt im Rücken, oder wie entkommt man ihr in einer Welt, die nicht nur kopfsteht, sondern auch rückwärts geht? Mit der Wiederholung der Gegenwart? Und wie zum Teufel ist aus einer Wohnung Geld rauszuschlagen?