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Luc Bondy

geboren 1948 in Zürich, aufgewachsen zum Teil in Frankreich. Studium bei dem Pantomimen Jacques Lecoq in Paris, Regie-Debut am Théatre Universitaire in Paris. Inszenierungen an großen deutschen Bühnen wie dem Hamburger Thalia Theater und der Städtischen Bühne Frankfurt. 1985-87 Ko-Direktion der Berliner Schaubühne. 1985 Schauspieldirektor der Wiener Festwochen, 1997 künstlerischer Leiter, seit 2001 Intendant. 1997-2001 Gastprofessor für Regie am Wiener Max-Reinhardt-Seminar. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Deutschen Kritikerpreis und den Nestroy-Theaterpreis. Bondy gilt als Regisseur am Schnittpunkt zwischen Theater und Oper, Literatur und Film, sowie als Meister der Zwischentöne.

Bücher

Coverabbildung von 'Das Fest des Augenblicks'

Luc Bondy - Das Fest des Augenblicks

Luc Bondy, in Frankreich aufgewachsener Schweizer, ist unter den europäischen Regisseuren der Meister der Schwerelosigkeit und Grazie. Ein \"Fest des Augenblicks\" nennt er das Theater. Ob bei Marivaux oder Mozart, Botho Strauß oder Schnitzler, stets spürt er dem nach, was die Menschen im Innersten, Feinsten bewegt: \"désir\". Eine pädagogische oder programmatische Sendung ist ihm fremd. So ergeben auch die sechs Dialoge, die er mit dem französischen Theaterdenker Georges Banu geführt hat, kein System, keine Theorie. Luc Bondy versteht sie selber als \"Minidramen\", in denen er sich ständig selbst widerspricht - so wie Theater für ihn Widerspruch, stetiges Infragestellen ist. Er spricht über seine Methode (\"Meine Methode, das bin ich\"), über Inszenieren als eine Art des Schreibens, über seine Liebe zu den Schauspielern, über die Grenzgängerei zwischen der französischen und der deutschen Kultur, über das Kino und die Oper. Er polemisiert gegen das Theater des Exzesses, der anarchistischen Attitüde eines Frank Castorf und bekennt sich zu einem \"Theater ohne Theater\". Zusammen mit kunstvollen kleinen autobiographischen Erzählungen, die Luc Bondy als Literaten zeigen, entsteht das Selbstportrait eines mitteleuropäischen Regisseurs des Welttheaters. Abgerundet wird es von einem Essay von Ivan Nagel, einem Gespräch mit Dieter Sturm, dem langjährigen Freund und Mentor, und zahlreichen anderen Zeugnissen, von Gérard Mortier bis Michel Piccoli und Peter Stein.