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Hannelore Valencak - Das Fenster zum Sommer

Roman

Wie seinerzeit Marlen Haushofer verdient es Hannelore Valencak von einer neuen Generation gelesen zu werden.

Ursula steht mit beiden Beinen in einem glücklichen Leben: Jung verliebt und frisch verheiratet hat sie sich mit Joachim, ihrem Mann, ein Häuschen hergerichtet und sieht nun freudig dem ersten gemeinsam Urlaub entgegen. Doch als sie erwacht, am Morgen vor der Reise, ist Joachim verschwunden, sie ist nicht in ihrem Haus, und an den Fenstern blühen Eisblumen, ungewöhnlich für Mitte Juli: Auf unerklärliche Weise findet sie sich in die Vergangenheit zurückgeworfen, in die Wohnung ihrer herrischen Tante Priska, und es erwartet sie jener triste Alltag im Büro, aus dem die Ehe sie eben erst befreit hatte. Vergeblich versucht sie den Ablauf zu beschleunigen und ihren Mann, der noch nichts weiß von ihr, zu erreichen, bis sie erkennt, dass sie den Weg möglichst unverändert noch einmal gehen muss. Doch wird sich alles so fügen, dass es erneut zu der Begegnung kommt, die ihr Leben eine Wendung zum Guten nehmen ließ? Oder ist vielleicht das, was auf den ersten Blick wie ein gemeiner Rückschlag erschien, in Wahrheit eine zweite Chance? Ebenso wie die junge Frau, von der er erzählt, hat der Roman eine zweite Chance verdient. In bemerkenswert unerschrockenem Ton erzählt er die packende Geschichte von einem „flüchtigen“ Glück und ist zugleich ein entschiedener Aufruf zum gesunden Ungehorsam. Der gleichnamige Film ist ab 10. Mai 2012 auf DVD erhältlich. Informationen unter www.fensterzumsommer.de

Erhältlich als

  • Hardcover
    2. Auflage November 2011
    256 Seiten
    Format: 110 x 190
    ISBN: 9783701714483
    Erscheinungsdatum: 22.02.2006
    22,00 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Hannelore Valencak

geboren 1929 in Donawitz in der Steiermark, Physikerin. Arbeitete als Metallurgin in einem steirischen Stahlwerk, ab 1962 als Patentsachbearbeiterin in Wien. Seit 1975 freie Schriftstellerin, schrieb Lyrik und Erzählungen, veröffentlichte fünf Romane und einige Jugendbücher. Hannelore Valencak starb 2004 in Wien. „Das Fenster zum Sommer“ erschien in seiner Erstfassung 1967 unter dem Titel „Zuflucht hinter der Zeit“ und wurde 2011 mit Nina Hoss in der Hauptrolle verfilmt. "Die Höhlen Noahs", ihr erster Roman, erschien erstmals 1961.

Pressestimmen

Eine Wiederentdeckung, die es lohnt – und die vielleicht dazu führen wird, dass man die Schriftstellerin Hannelore Valencak dereinst an die Seite ihrer Landsmännin Marlen Haushofers stellen wird, deren Erzählkunst der ihren durchaus ähnelt und deren Ruhm bekanntlich auch erst verkündet wurde, als er schon ein Nachruhm war.
Karl-Markus Gauss, NZZ

Hannelore Valencaks „Fenster zum Sommer“, 1967 unter dem Titel „Zuflucht hinter der Zeit“ erstmals erschienen, gilt heute als Schlüsselwerk der österreichischen Frauenliteratur.
[Quelle: OE1 Sendungsvorschau]

Ein Glücksfall für die Leser: Hannelore Valencaks Roman \\\"Das Fenster zum Sommer\\\" ist wieder aufgelegt worden.
Daniela Strigl, DER STANDARD

Hannelore Valencak ist wirklich eine Entdeckung wert, ihr Buch verdient eine weite Verbreitung und die Aufmerksamkeit des Literaturbetriebs. Möge der Autorin posthum der Ruhm zuteil werden, der ihr gewiss zukommen, den sie sich aber zu Lebzeiten nicht hat erwerben können.
Werner Fletscher, SANDAMMEER

[...] 1967 erstmals erschienen und nun vom Residenz Verlag neu aufgelegt [...] Zu Recht, wie die Lektüre nahe legt, denn das Buch, diese Schilderung einer differenzierten weiblichen Selbsterfahrung, ist zeitlos und nicht allein den sechziger Jahren verpflichtet.
ORF EX LIBRIS

Die Neuauflage, jetzt mit dem Titel \\\"Das Fenster zum Sommer\\\", hat allerdings nichts an Aktualität und Spannung verloren. [...] Fesselnd erzählt Valencak von Ursulas zähem Ringen mit der Zeit, den verzweifelten Versuchen, ihr Schicksal zu beschleunigen und dem zermürbenden Warten auf die Stunde Null.
Elisabeth Habitzl, BRIGITTE

Sprachlich verzaubernd; trotz aller Brüchigkeit im Text dreht die Autorin Kurven in Zeit und Handlung, die so nur eine gelernte Physikerin konstruieren kann.
KURIER

Hannelore Valencak war mit \\\"Das Fenster zum Sommer\\\" seinerzeit ein spannendes, vielschichtiges und in seiner philosophischen Folge überaus faszinierendes Buch geglückt, das es neu zu entdecken gilt. Zudem ist hier eine Autorin neu zu besichtigen, die es ganz und gar unprätentiös vermochte, Geschichten von Frauen zu erzählen, die vom Leben auf wechselvolle und nicht selten unorthodoxe Weise dazu aufgerufen sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. [...] \\\"Es gibt nur gute oder schlechte Bücher!\\\" Die Romane der Hannelore Valencak jedenfalls zählen zu den guten.
Peter Henning, WDR

Hannelore Valencak kann aus heutiger Sicht als die erste gewichtige weibliche Stimme der steirischen Nachkriegsliteratur bezeichnet werden.
Hans Putzer, NEUES LAND

Ein trotz seiner anspruchsvollen Thematik flüssig zu lesendes Buch; bereits für Mittelstadtbibliotheken.
Peter Vodosek, EKZ-INFORMATIONSDIENST

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