Der dritte Band von Lukas Kummers hochgelobter Graphic Novel nach Thomas Bernhards „Autobiographischen Schriften“.
„Der Atem“ steht im Zentrum von Bernhards Autobiographie: Hier trifft zusammen, was sein Schreibprojekt bis heute einzigartig, faszinierend und grenzgängerisch macht, das Nebeneinander von tiefster Verzweiflung und schöpferischer Kraft. Eine schwere Rippenfellentzündung reißt den jungen Mann jäh aus seiner Lehre, todgeweiht muss er ins Krankenhaus. Doch das Sterbezimmer, in das er abgeschoben wird, erweist sich als Wendepunkt: Thomas Bernhard „entscheidet“ sich für das Leben – und er entscheidet sich, nach dem Tod des Großvaters, selbst Schriftsteller zu werden. Für diesen Weg von der Todesnähe zur rettenden Selbstschöpfung findet Lukas Kummer eine kontrastreiche und eindringliche Bildsprache.
Der zweite Band von Lukas Kummers hochgelobter Graphic Novel nach Thomas Bernhards „Autobiographischen Schriften".
Im zweiten Band der Autobiographischen Schriften beschließt der Schüler Thomas Bernhard, sich seinem Leben zu entziehen. Statt weiterhin die Schule zu besuchen, findet er im Keller einer Lebensmittelhandlung am Rande der verhassten Stadt, im Wohngetto der Besitzlosen und Kriminellen, eine Lehrstelle. Er lernt dort die von der Gesellschaft Ausgestoßenen kennen, denen er sich nahe fühlt, und er lernt erstmals, was es heißt, angenommen zu werden und „nützlich“ zu sein. Der Alltag im „Keller“ erweist sich als heilsam, die „Vorhölle“ wird zur „Zuflucht“, bis eine schwere Krankheit Bernhards Lehre ein jähes Ende setzt. Für den Ton des Autors findet Lukas Kummer hier eine aufgelockerte Bildsprache. Er begleitet Thomas Bernhard mit präzisem Strich durch diese vielleicht hellste Zeit seiner Jugend.
Eine kongeniale Graphic Novel, die sich dem großen Autor mit Respekt und zeichnerischer Frische nähert.
Im ersten Band seiner Autobiographischen Schriften betreibt Thomas Bernhard eine Ursachenforschung, die nichts und niemanden verschont: das Internat war ein Kerker, die Stadt Salzburg eine Todeskrankheit, die Vernichtung allgegenwärtig. Die einzige Lichtgestalt war der Großvater, der ihm von Mozart, Rembrandt und Beethoven erzählt. Diese „Ursachen“, die Bernhard hier mehr als nur „andeutet“, hinterlassen unauslöschliche Spuren in seinem ganzen Werk. Mit einem präzisen, sparsamen, fast realistischen Strich und einer eindringlichen Wiederholungs- und Variationstechnik gelingt es Lukas Kummer, Thomas Bernhards Erinnerungen an die Schrecken von Internat, Krieg und Nationalsozialismus sichtbar zu machen.
geboren 1988 in Innsbruck. 2007 zog er nach Kassel, um Illustration und Comic zu studieren. Seit 2009 arbeitet er als Illustrator, Autor, Storyboard Artist und Gestalter. 2014 Studienabschluss bei Hendrik Dorgarthen. Seine Arbeiten wurden in Fanzines und Anthologien veröffentlicht, u.a. in „Triebwerk“, „Tisch 14“ und „Batterie“, seine erste Graphic Novel „Die Verwerfung“ erschien 2015, „Die Gotteskrieger“ 2017. Seine Thomas Bernhard-Graphic Novels „Die Ursache“ (2018, Comic-Bestenliste), „Der Keller“ (2019) und „Der Atem“ (2021) finden begeisterten Anklang.
geboren am 9. Februar 1931, gestorben am 12. Februar 1989 in Gmunden (Oberösterreich). 1952-1957 Musik- und Schauspielstudium an der Akademie Mozarteum Salzburg, ab 1957 freier Schriftsteller. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Österreichischer Staatspreis 1967, Georg-Büchner-Preis 1970.
geboren 1938 in Pichl (Oberösterreich), lehrte als Professor für Deutsche Philologie an der Universität Klagenfurt. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Kulturpreis des Landes Oberösterreich 1980, Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig 1984, Kulturpreis des Landes Kärnten 1991, Adalbert-Stifter-Preis und Großer Kulturpreis des Landes Oberösterreich (2005). Zuletzt erschienen: „Zur Entlastung der Briefträger“ (2011), „Kummer ade!“ (2013), „Aluigis Abbild" (2015), zum 80. Geburtstag "Lebenszeichen" (2018), Lebensreise (2020).