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Erzählende Literatur 224 Treffer

Coverabbildung von 'Jupiter'

Thomas Jonigk - Jupiter

Roman

"Erregung und Ekel. Dazwischen gibt es nichts." Ein Buch, das verstören und begeistern wird, keines, das den Leser unbeteiligt lässt.

"Erregung und Ekel. Dazwischen gibt es nichts." Die Erfahrung, von der hier gesprochen wird, findet ihren Niederschlag vor allem auf schäbigen Herrentoiletten. Da aber für den Ich-Erzähler nur zum Opfer wird, wer sich entscheidet, vor seinem Vergewaltiger zu wimmern, besteht er darauf, sich gut zu fühlen. Die Totalverdrängung der erfahrenen psychischen und sexuellen Gewalt führt über das langsame Absterben seines Körpers bis hin zur Persönlichkeitsspaltung. Die Wurzel der Gewalt bleibt im Hintergrund. Der Akzent liegt auf den vom Ich-Erzähler als Kind entwickelten Überlebensstrategien, die nach und nach zur Selbstauslöschung führen. Thomas Jonigk, der sich bislang als Theaterautor einen Namen gemacht hat, legt mit "Jupiter" ein provozierendes Romandebüt vor. Er verzichtet auf Schuldzuweisungen, Mitgefühl und lässt - politisch unkorrekt - die Täter- bzw. Opferrolle ständig kippen. Die souveräne Handhabung literarischer Techniken, die emotionale Bandbreite, die entfaltet wird, und der streckenweise geradezu skandalös heitere Ton lassen die vielen Nuancen der Gewalt nur noch deutlicher hervortreten.

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  • Hardcover
    152 Seiten
    Format: 130 x 210
    ISBN: 9783701711673
    Erscheinungsdatum: 01.01.1999
    18,00 inkl. MwSt.
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Coverabbildung von 'Gross in Fahrt'

Alois Brandstetter - Gross in Fahrt

Roman

Franz Groß hat vom Prominentenchauffeur zum Rotkreuzfahrer "konvertiert", wie sich sein Bruder, ein pensionierter Griechischlehrer, der Ich-Erzähler dieses Romans, ausdrückt. Bei Familientreffen, sogenannten Symposien, redet der Fahrer in Fahrt: Er läßt seine Verwandten und auch den Leser ein wenig hinter die Kulissen blicken, geradewegs auf die erstaunlichsten Eitelkeiten selbsternannter Größen. Sympathisches reiht sich da an Entlarvendes, Launiges an nachdenklich Stimmendes. Im Hintergrund steht dabei immer das Aussteigen oder Umsteigen, die erhoffte bisweilen auch erreichte Veränderung in Lebensläufen und Lebenswegen. Und was wäre für einen in den unterschiedlichsten Wissensgebieten Beschlagenen naheliegender, als - ausgehend vom konkreten Fall - souverän Analogien ins Spiel zu bringen - bis hin zur Sage von Herkules am Scheidewege. Er betreibt Motivforschung nach allen Regeln der rhetorischen Kunst, und dabei wird wieder einmal deutlich, dass das scheinbar Neue nicht ganz so neu und das Alte nicht gänzlich veraltet oder "überholt" gibt.

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  • Hardcover
    Neuausgabe 2008
    192 Seiten
    Format: 130 x 210
    ISBN: 9783701711123
    Erscheinungsdatum: 01.01.1998
    16,00 inkl. MwSt.
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Coverabbildung von 'Der gefälschte Himmel'

Richard Obermayr - Der gefälschte Himmel

Richard Obermayrs Debüt ist ein kühner, grandioser Wurf. Seine suggestive Kraft bezieht es gleichermaßen aus Idee und Ton, die es leiten, wie aus den Brennpunkten der Genauigkeit und der Überfülle poetischer Bilder. Dieser Roman ist ein lauter wie lächerlicher, ehrlicher wie leiser Protest, das Verschwinden nicht hinnehmen zu wollen. Ein leerstehendes, halb verfallenes Hotel an der Küste der Normandie ist der Ort, an den sich der Sohn geflüchtet hat, um noch einmal das Leben zu erschaffen. Er bevölkert die Zimmer mit Personen aus den Erinnerungen und schafft dafür anhand von Photographien, Briefen, Tagebuchaufzeichnungen, Plänen eine Kulisse. Die Ruine, der Geruch, die Gebrauchspuren der totemisierten Dinge sind jener Funke, an dem die eigene Geschichte sich entzündet. Lücken sind ihm Anlass, sie zu füllen, und er ist über alle Maßen dazu bereit. Was in diesem Schreiben mitschwingt, ist das weltliche Gegenstück zu dem aus der Religion vertrauten Bild vom Buch der Sünden, in dem alle Taten, die guten wie die schlechten, festgehalten sind. Viele Bilder fallen hier in einige wenige Felder: Schule, Bühne, Fest. Einen Schüler stelle man sich vor, der in seine Hefte schreibt, einen Schauspieler, der vor den Vorhang tritt, um seine große Rede zu halten.

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  • Hardcover
    368 Seiten
    Format: 130 x 210
    ISBN: 9783701711222
    Erscheinungsdatum: 01.01.1998
    28,00 inkl. MwSt.
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Coverabbildung von 'Abrauschen'

Kathrin Röggla - Abrauschen

Roman

Kathrin Röggla verschiebt in ihrem ersten Roman gekonnt Erzählstränge ineinander, überdreht Figuren, bis sie comichafte Züge annehmen, und kommentiert, lustvoll und scharf, Gesellschafts- und Gemütslagen in einem quirligen Fluß souveräner Bildabfolgen. Selten wurde das Lebensgefühl einer Generation so treffsicher auf den Punkt gebracht.

\\\"doch sind wir nicht die erbsengeneration, die erbsengeneration ohne zweifel, so sagen sie doch alle immer, die erbsengeneration und nichts anderes, ansonsten wird ja dichtgemacht rundum, man kann das sehen, man kann das hören, nur die eltern sind steinreich und wissen noch am rädchen zu drehen, während den jungen nichts übrigbleibt, als des weges zu kollern.\\\" Abrauschen - das bedeutet ein Fluchtmoment. Doch ist wirklich noch ein Entkommen möglich aus Berlin-Neukölln, erwischt einen die Vergangenheit immer kalt im Rücken, oder wie entkommt man ihr in einer Welt, die nicht nur kopfsteht, sondern auch rückwärts geht? Mit der Wiederholung der Gegenwart? Und wie zum Teufel ist aus einer Wohnung Geld rauszuschlagen?

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  • Hardcover
    124 Seiten
    Format: 130 x 210
    ISBN: 9783701710782
    Erscheinungsdatum: 01.01.1997
    20,00 inkl. MwSt.
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Coverabbildung von 'Schönschreiben'

Alois Brandstetter - Schönschreiben

Auf einer in Holz gefaßten Schiefertafel hat Alois Brandstetter schreiben gelernt. Schönschreiben. Die Liebe zur Schrift ist ihm geblieben. Schon als Student fühlte er sich zu wertvollen Pergamenten hingezogen - und zu denjenigen, die sie verfaßten oder sich damit befaßten. Wer, wenn nicht sie, verdiente den Namen "Philologe", wer sonst darf als wahrer "Liebhaber des Buchstabens", als "Vertrauter des Textes" gelten? Mit Alkuin von York als Wegbegleiter unternimmt Brandstetter einen vergnüglichen, lehrreichen Streifzug durch die Welt der klösterlichen Schreibwerkstätten, Drucktechniken bis hin zur Graphologie, die auch für polizeiliche Ermittlungen eingesetzt wird. Vor diesem Hintergrund nimmt sich so manche neuere Entwicklung, ob Rechtschreibreform oder Computerfetischismus, ein wenig seltsam und auch beklagenswert aus - das Manuskript im klassischen Sinn ist ja so gut wie verschwunden! Und so wird dem Leser augenzwinkernd, aber nachdrücklich klargemacht, das mit jedem Fortschritt immer auch Verlust einhergeht.

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  • Hardcover
    126 Seiten
    Format: 130 x 210
    ISBN: 9783701710034
    Erscheinungsdatum: 01.01.1997
    18,00 inkl. MwSt.
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Coverabbildung von 'Scheibtruhe'

Franz Innerhofer - Scheibtruhe

Ein Monolog

In einem dramatischen Monolog läßt Franz Innerhofer Hanni R. ihr Leben erzählen: Schon der Vater war Knecht, in einem Sautrog hat er geschlafen, und das hat ihn hart gemacht, auch der eigenen Tochter gegenüber. Er schickt sie als Magd zu einem Bauern und läßt sie seine eigenen Erfahrungen wiederholen: Um zwei Uhr morgens muß sie aufs Feld, eggen, ackern, Futter heimführen; Essen gibt es erst, wenn die Tiere versorgt sind. Für „unerlaubte Liebschaften“ bleibt kaum Zeit. Dann kommt der Krieg, Hanni wird einem Wirt zugeteilt, für eine Weile kommt Abwechslung in ihr Leben. Doch kurz darauf setzt man sie wieder bei einem Bauern ein, dessen Felder an das Lager Gusen grenzen: „Jeden Tag haben wir vom Lager gewußt/ jeden Tag haben wir nicht über das Lager geredet/ haben uns nicht mehr zu reden getraut/ haben einfach mit dem Schrecken in uns/ dem Schrecken zugeschaut.“ Sprachlos wird Hanni im Laufe der Geschichte gemacht, die eine Geschichte der Angst ist: zuerst fürchtet sie den Vater, dann die Bäurin, die Gestapo und schließlich sogar den eigenen Mann. Mit dieser Darstellung eines Lebens, das gerade deshalb so bedrückend wirkt, weil es – in dieser Gegend – nicht außergewöhnlich ist, kehrt Innerhofer zu dem Thema seiner frühen Romane zurück.

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  • Hardcover
    40 Seiten
    Format: 145 x 220
    ISBN: 9783701710232
    Erscheinungsdatum: 27.08.1996
    15,00 inkl. MwSt.
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Coverabbildung von 'Kommt eh der Komet'

Peter Henisch - Kommt eh der Komet

Drei abgerissene Typen, denen das Glück in die Hände fällt. Aber was macht man mit dem Glück?

Drei Vagabunden treffen sich auf der Landstraße. Bei Nestroy hießen sie Leim, Knieriem und Zwirn, hier sind es Scheck, Glasl und Kuli. Ein ausgestiegener Bankangestellter, ein ewiger Student und ein verhinderter Schriftsteller. Und natürlich spielt auch der Komet eine Rolle, der - geht es nach Knieriem bzw. Glasl - unweigerlich mit der Erde zusammenstößt. Die Szenen spielen in Ulm, Paris und Wien, aber auch, nicht zuletzt, in den Köpfen der drei Protagonisten. Von denen hat jeder seine aparte Passion. Scheck leibt seine Peppi, Kuli produziert sich als Reserve-Don Juan, Glasl trinkt und wartet auf den Kometen. Leim, Knieriem und Zwirn waren Handwerksgesellen auf der Wanderschaft - ihre Welt war nicht heil, aber intakt. Scheck, Glasl und Kuli sind Ausbrecher, jeder auf seine Weise geflohen aus der Wirklichkeit, die sowohl kaputt ist als auch kaputt macht. Bei aller Ironie, bei aller Freude an dem vom großen Vorbild inspirierten Sprachspiel, hat Henischs Text seinen bitteren Ernst. Genau die Anpassung an gutbürgerliche Biederkeit, die bei Nestroy zum Happy-End führt, leitet hier die Katastrophe ein.

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  • Hardcover
    144 Seiten
    Format: 140 x 220
    ISBN: 9783701709311
    Erscheinungsdatum: 01.01.1995
    22,00 inkl. MwSt.
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