Jana Volkmann erzählt mit feinem Humor von Tieren, Menschen und gleichberechtigten Formen des Zusammenlebens, die ebenso selbstverständlich wie revolutionär sind.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir uns mit unlösbar scheinenden Problemen konfrontiert sehen, die auf eine zunehmende Entfremdung des Menschen von der Natur und von sich selbst zurückzuführen sind. Mit Nachhaltigkeit, Faktenwissen und technischen Innovationen alleine können wir diese Entwicklung nicht aufhalten. Ein Paradigmenwechsel steht an: das Regenerativ. Als Vorbild dienen die Prozesse und Prinzipien der Natur selbst, von der kleinsten Zelle bis zu den großen Ökosystemen. Sie sind Zeugnisse einer Milliarden Jahre andauernden Evolution zu selbstorganisierten, resilienten Systemen. Auch der Mensch ist Teil davon. Grassberger zeigt, wie ein fundamentaler Wertewandel menschliche Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft regenerieren kann, damit diese langfristig gedeihen können.
Gabriele Liechtenstein hat ein wahres Fundstück über die Festspielstadt Salzburg ausgegraben, das Ferdinand Czernin in den 30er-Jahren unter dem Titel „This Salzburg!“ veröffentlichte. Dieser Stadtführer weiht die Besucher*innen heiter-ironisch in die Geheimnisse von Salzburg ein. Die Hauptdarsteller sind die Mozart-Stadt, ihre Bewohner*innen, ihre Geschichte, die Tourist*innen und natürlich die Festspiele. Diese Art, über Salzburg und über das weltberühmte Sommerfestival zu schreiben, ist literarisch einzigartig. Während man dieses Buch liest, sieht man den Autor in einem Café sitzen, an einem Drink nippen und mit einem Zwinkern in den Augen vor sich hin plaudern.
Mit sechzehn Jahren war sie zum Broterwerb als Gouvernante gezwungen, mit fünfundzwanzig ein Superstar der deutschsprachigen Lyrik-Szene, nach 1848 die erste Journalistin Österreichs. Betty Paoli war in turbulente Liebesbeziehungen verwickelt und skandalumwittert, befreundet mit revolutionären Dichtern, mit Franz Grillparzer, Adalbert Stifter und Marie von Ebner-Eschenbach. Sie war Gast in hochadeligen Häusern, Übersetzerin für das Burgtheater und bis ins hohe Alter in den Wiener Salons wegen ihres scharfen Verstands und trockenen Humors von den einen gefürchtet, von den anderen bewundert.
Karin S. Wozonig begegnet der Mythenbildung um Paolis Leben mit völlig neuen Fundstücken und Erkenntnissen und würdigt Paolis Bedeutung als Dichterin, Kritikerin und Pionierin der Publizistik.
Im Oktober 2024 wird das 1801 von Emanuel Schikaneder gegründete Theater an der Wien nach umfassender Sanierung wiedereröffnet. Zahlreiche Klassiker wurden hier uraufgeführt: „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven, „Die Fledermaus“ von Johann Strauss, „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár und „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus. Nach Musical-Hits wie „Cats“ und „Elisabeth“ kehrte man im 21. Jahrhundert zu den Opern zurück. Die Geschichte des Hauses wird als ein Reigen bemerkenswerter Personen und ihres Wirkens auf und hinter der Bühne erzählt und beleuchtet mit reichem Bildmaterial die dramatischen Transformationen des Gebäudes, der Bühne in Wiens Theaterlandschaft sowie des kulturellen und gesellschaftlichen Umfeldes.
Vor 100 Jahren setzte sich ein neuartiges Massenmedium mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch und löste weltweit „Ätherwellenfieber“ aus: der Rundfunk mit seinen körperlosen Stimmen, die sich zeitgleich an unendlich viele ferne Einzelpersonen richten und bei ihnen die buntesten Fantasien auslösen. Das Radio wurde zum Taktgeber des modernen Lebens und zum Generator der Poprevolution, es diente der Welterweiterung und der Propaganda, veränderte Gewohnheiten und beschleunigte Moden. Wiederholt wurde das Radio totgesagt und stets hat es sich neu erfunden und seine Magie behalten. Wolfgang Kos erzählt nicht nur als Kulturhistoriker vom Phänomen Radio, sondern auch als begeisterter Radiohörer, der früh zu einem legendären Radiogestalter wurde.
Michael Köhlmeiers heißgeliebte Sammlung umfasst 37 Gitarren, jede hat ihre Geschichte und zu jeder hat er eine besondere Beziehung: Da sind die Kult-E-Gitarren wie die Fender Stratocaster von 1968, aber auch die beiden Gibsons, die amerikanische Martin-Tenorgitarre u.v.m. Doch Köhlmeier sammelt nicht nur, er spielt auch leidenschaftlich selbst: zu Hause täglich, und oft auf der Bühne in unterschiedlichen Formationen. In diesem sehr persönlichen Buch erzählt er von seinen Gitarren, von bewunderten Instrumentenbauern und vom Gefühl der Macht, das ihm die erste Begegnung mit Verstärker und E-Gitarre verliehen hat. Und er verrät uns, wie nach einer Verletzung an der Griffhand Django Reinhardt sein Vorbild wurde – der Meister, der „mit zwei verkrüppelten Fingern der Beste von allen“ war.