Mit schonungslosem Blick zeichnet Evelyn Grill das Porträt eines ebenso kaltschnäuzigen wie bemitleidenswerten Dandy, dem die Ästhetisierung des Alltags die Erziehung der Gefühle ersetzt.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2005
Die Bücher, die von der Welt unmoralisch genannt werden, sind Bücher, die der Welt ihre eigene Schande zeigen.
Oscar Wilde
Nicht Liebe war es, was den aufstrebenden Juristen Alois Hofstätter in die Ehe mit der Schauspielerin Olga trieb, der ein ganzes Stück älteren Witwe eines verstorbenen Klienten: es waren ihr Ansehen und ihr Vermögen, ihre leicht angereifte erotische Ausstrahlung und der nicht zu vernachlässigende Umstand, daß sie ein Kind von ihm erwartete. Hofstätters wahre und ewige Liebe gilt der Kunst und seine Leidenschaft dem Spiel, seit er kurz und glücklos einem jungen Mann verfiel, der seine Begierden nicht nur auf sich selbst, sondern auch ins Kasino zu lenken wußte. Die Gattin hält ihn schuldenfrei, und das Kind ist mittlerweile zu einem Jüngling herangewachsen, an dem sich die Sinne des praktizierenden Ästheten schadlos halten können, an dem sie einen Ausgleich finden für die körperlichen und seelischen Zumutungen der welkenden Gefährtin.
Doch das Gefüge der großbürgerlichen Scheinwelt, welche die dekadenten Eitelkeiten der beiden befriedigt, ist brüchig: im Spannungsverhältnis zwischen äußerlicher Repräsentation und dem inneren Ungenügen, ja der immer weniger zu unterdrückenden Feindschaft, wachsen sich die Konflikte eines „falschen“ Lebens zu einem erbitterten Machtkampf aus, der schließlich in die Katastrophe führt.
Mit schonungslosem Blick zeichnet Evelyn Grill das Porträt eines ebenso kaltschnäuzigen wie bemitleidenswerten Dandy, dem die Ästhetisierung des Alltags die Erziehung der Gefühle ersetzt. Die angemessene Empörung über das amoralische Verhalten ihres Protagonisten liefert die Autorin nicht mit; sie muß Sache des Lesers bleiben.
Figurenporträts von Rembrandt van Rijn und Jan Lievens aus der Sammlung Residenzgalerie Salzburg
Zwei der wertvollsten Gemälde aus der Residenzgalerie Salzburg, zwei Wunderkinder der Malerei und eine einzigartige symbiotische Zusammenarbeit.
Das bekannteste und wertvollste Bild der Residenzgalerie, Rembrandts „Betende alte Frau“, ist eines der ersten Werke, das seine experimentelle und innovative Malweise zeigt, und gilt – da auf eine vergoldete Kupferplatte gemalt – innerhalb der Rembrandt-Forschung als
Besonderheit. Sein Künstlerkollege und Freund Jan Lievens, dessen „Männerbildnis“ ein feinsinniges Porträt seines Bruders, eines Schulkollegen Rembrandts, zeigt, galt seinen Zeitgenossen ebenfalls als Wunderkind. Noch heute gibt diese einmalige Künstlersymbiose der Forschung Rätsel auf. In einer Gegenüberstellung der Lebenssituationen und künstlerischen Ambitionen der beiden Maler und auf Basis technischer Untersuchungen dieser beiden Bilder gelingt es hier, aus den beiden zeitnah entstandenen Gemälden ein Bild der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts zu zeichnen.
Erhältlich als
Broschur
deutsch/englisch, mit zahlreichen Abbildungen
120 Seiten
Format: 21 x 27
ISBN: 9783701734443
Erscheinungsdatum: 20.03.2018 €
20,00
inkl. MwSt.
Das Verständnis der Auferstehung wird zur Erkenntnis-Aufgabe für jeden Menschen, dem die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht gleichgültig ist.
Band 1 und 2 dieses Werkes sind Wegweiser zu den geistigen Quellen, die Antwort auf diese Frage geben. Die Grundlage ist die Anthroposophie Rudolf Steiners. Ausgewählte Quellentexte beleuchten die Fragen nach der Wirklichkeit von Leben, Tod und Auferstehung Christi, der Bedeutung der Auferstehung für den Menschen der Gegenwart, dem Leben nach dem Tod und der Auferstehung der Toten am Ende der Zeiten. Damit wird aus der Sicht der anthroposophischen Geisteswissenschaft Stellung genommen zu Themen, die seit Jahrtausenden die Menschheit bewegen und auch heute die tiefste Sehnsucht des Menschen nach Verbindung zu seinem geistigen Ursprung berühren.
Band 3 befasst sich kritisch mit ausgewählten Arbeiten Judith von Halles. Frank Linde setzt sich mit dem Phänomen Judith von Halle auseinander und nimmt dazu Stellung. Mit einer Reihe von Publikationen möchte von Halle der Öffentlichkeit und insbesondere der Anthroposophischen Gesellschaft auf völlig neue Art und Weise das Zentralereignis der Menschheitsentwicklung, das Mysterium von Golgatha, nahebringen. Nie zuvor ist in der anthroposophischen Öffentlichkeit ein Mensch aufgetreten, der von sich behauptet hat, die historischen Tatsachen und Ereignisse um Jesus Christus in der Zeitenwende durch eigenes „sinnliches Miterleben“ wahrnehmen zu können und auf diese Weise „selbst ein lebendiges Zeugnis“ für die Tat des Gottessohnes zu sein.