Ja, DamenundHerren, so ein Jahrtausend, das ist schon ganz schön viel. Mehr zumindest als ein Jahrhundert und auf jeden Fall mehr als ein Nachmittag. Eines Schriftstellers.
Aber ein Dichter hat eben auch ganz schön viel zu erzählen und am meisten über sich. »Album« heißt der erste Teil dieses Buches, das als Internet-Seite entstand, schräge Bilder, schräge Texte, sehr persönlich und doch welthaltig, ja: WELTHALTIG. Goethe kommt vor und Freddy Quinn, und Siemens natürlich, und die gute alte Bravo. Ein Sittenbild, könnte man sagen.
Der zweite Teil, betitelt »Die Banalität des Prolligen«, umfaßt eine Internet-Korrespondenz mit den Kollegen Georg M. Oswald, Norbert Niemann und Helmut Krausser, eine »Art Begleiterscheinung« (des Dichtens), die man natürlich auch ein »mehrstimmiges Journal« nennen könnte. Wenn man wollte. Es bringt die lang erhoffte Antwort auf die ewigen Fragen, was Autoren tun, wenn sie gerade nicht schreiben (können), was sie beschäftigt, was sie bewegt. Sie nehmen mitunter einen guten Schluck, vertiefen sich in das Werk der Kollegen von einst und jetzt und kommen zu lapidaren Einsichten: »Experimente mit Robert Walser und Kräuterlikör. Fehlgeschlagen. Handke und Birnenschnaps funktioniert.«
Diese Website gehörte zu den spannendsten Ereignissen der Internet-Literatur, sie hatte in ihrer Entstehungszeit in den letzten Jahren monatlich 8000 Zugriffe aus aller Herren Länder. Was da räsoniert und diskutiert wurde über die Dichtung, die Liebe, das Leben und den gesunden Durst, gibt es nun verewigt als Buch, also, DamenundHerren, greifen Sie zu!
Ein Mann stolpert eines Morgens über eine Annonce, in der jemand auf dem freien Markt, der in Bulgarien Einzug gehalten hat, seine Dienste als Scharfrichter anbietet. Der Mann ist neugierig und fünfzig US-Dollar sind schließlich nicht viel für eine einmalige Erfahrung – auch wenn es um das Leben geht. Viktorija wiederum kostet die Liebe den Kopf: Was als Romanze per E-Mail beginnt, endet in einer Schachtel im Kühlschrank ... Apropos: Was macht man in Bulgarien, wenn der Kühlschrank leer ist und der Hunger droht? Nicht weiter schlimm, solange es Opa noch gibt ... Wozu hat man schließlich eine Großfamilie?
Wundern Sie sich nicht, in Bulgarien ist vieles anders, aber längst nicht alles verkehrt. Und genau davon handeln die Geschichten, die Alek Popov so wunderbar zu erzählen weiß und die dieses Buch versammelt.
Wo bei anderen der Spaß aufhört, beginnt bei Alek Popov der Irrwitz. Er ist ein begnadeter Satiriker, scharfsinnig und unterhaltsam, ein Meister des Slapstick, der über den Abgründen tanzt. Das ist gnadenloser Humor: Humor für Fortgeschrittene.
Erhältlich als
Hardcover
Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann
288 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701715251
Erscheinungsdatum: 15.09.2009 €
25,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann
288 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701744718
Erscheinungsdatum: 15.09.2009
Lois ist Krankenpfleger, ein Beruf mit einem gewissen Anstand. Er weiß, wie es ist, in der Obhut von Menschen zu sein, die einem nur Gutes wollen: Er ist in einem Heim aufgewachsen, ohne Eltern, hinter den sieben Bergen, wo es nicht gerade zugeht wie im Märchen. Heimisch ist er freilich nicht geworden in der Welt, und auch mit Sammy, seinem Hund, fühlt er sich nicht recht wohl in seiner Haut: Wien wird von haarigen Ungeheuern bevölkert, Ameisen bauen unter der Erde an einer Megacity, während die Stadt darüber sich regt wie ein schlafender Riese, und Kristina, seine Nachbarin, die will etwas von ihm und wollte jedenfalls immer schon Pathologin werden. Eines Tages entdeckt Lois Wanderheuschrecken auf dem Fensterbrett, kleine, zerbrechliche Monster, die der Wind in eine fremde Welt verschlagen hat – wie ihn selbst auch. Nun, was fliegen kann, ist noch kein Engel und auch selten ein Superman ...
Wie schon in stillborn, seinem als „fulminant“, „virtuos“ und „sprachlich überwältigend“ gefeierten Roman-Debüt, entfaltet Michael Stavarič auch in seinem zweiten Roman das beeindruckende Porträt einer Figur, die sich mit all ihren Eigenheiten gegen die Unheimlichkeit der Welt wappnet und wehrt.