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Coverabbildung von "Lebenszeichen"

Alois Brandstetter - Lebenszeichen

Zu seinem 80. Geburtstag gibt Alois Brandstetter Lebenszeichen voller Witz, Weisheit und Frische.

Ein Lebenszeichen ist nach der Definition des Duden ein „Anzeichen oder Beweis dafür, dass jemand (noch) lebt. Herzschlag und Atem sind die wichtigsten Lebenszeichen.“ Alois Brandstetter Von Adalbert Stifter bis zum Plastikdübel, von Sebastian Brants „Narrenschiff“ bis zur Alarmanlage, die sich die Gattin des Autors zu Weihnachten wünscht, von heiligen Reliquien bis zu unheiligen Frömmlern: Alois Brandstetter widmet sich gleichermaßen neugierig, scharfsichtig und ironisch den Details des Alltags und den großen Fragen des Lebens. Begegnungen mit seltsamen Zeitgenossen oder zeitgeistigen Begriffen werden zum Anlass für Überlegungen voller Wissen und Lebensklugheit. Die „Lebensbescheinigung“, die Brandstetter dem deutschen Renten Service jährlich abliefern muss, inspiriert ihn zu einem der kräftigsten und hintersinnigsten „Lebenszeichen“ dieses wunderbar vergnüglichen Bandes.

Erhältlich als

  • Hardcover
    3. Auflage 2019
    256 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701717026
    Erscheinungsdatum: 02.10.2018
    25,00 inkl. MwSt.
  • E-Book
    256 Seiten
    ISBN: 9783701745821
    Erscheinungsdatum: 02.10.2018

    Empfohlener Verkaufspreis
    15,99 inkl. MwSt.
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Autor*innen
Alois Brandstetter

geboren 1938 in Pichl (Oberösterreich), lehrte als Professor für Deutsche Philologie an der Universität Klagenfurt. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Kulturpreis des Landes Oberösterreich (1980), Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig (1984), Kulturpreis des Landes Kärnten (1991), Adalbert-Stifter-Preis und Großer Kulturpreis des Landes Oberösterreich (2005), Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2018). Zuletzt erschienen: „Lebenszeichen“ (2018), „Lebensreise“ (2020) und „Nachspielzeit“.

Pressestimmen

Ein höchst vergnügliches, lehrreiches Lebenszeichen
[Quelle: Marianne Fischer, KLEINE ZEITUNG]

Es sind mit Rückgriffen auf allerlei Bildungsgut angestellte Betrachtungen zu Begebenheiten des Alltags, die Brandstetter glücklicher Weise nie allzu ernst nimmt.
[Quelle: TIROLER TAGESZEITUNG]

Für die Brandstetter-Lesergemeinde ist "Lebenszeichen" ohnedies Pflichtlektüre. Dieses sehr persönliche Buch ist auch für manche, die bislang an Brandstetters Literatur vorbeigegangen sind, eine gute Gelegenheit, einen großen Stilisten und klugen Menschenfreund kennen und schätzen zu lernen.
[Quelle: Christian Schacherreiter, OÖ NACHRICHTEN]

Ironie in blendender Form
[Quelle: Peter Grubmüller, OÖ NACHRICHTEN]

Lebenszeichen ist ein sehr persönliches Buch geworden, das die Fangemeinde erfreuen wird. Für solche, die Brandstetter noch nie gelesen haben, kann das Buch ein Einstieg in sein Oeuvre sein.
[Quelle: Maria Fellinger-Hauer, KIRCHENZEITUNG]

Famoses Essay-Buch
[Quelle: Egyd Gstätter, KLEINE ZEITUNG]

Ein schönes spätes Buch eines oft unter seinem Wert gehandelten, großen Autors.
[Quelle: Oliver Herzig, XING]

Weisheit kann sich also in späten Jahren als Schmunzeln enttarnen. Humor als humanistischer Wert? Alois Brandstetters Literatur darf als Beweis für die Richtigkeit dieser These gelten.
[Quelle: Ilse Gerhardt, KÄRNTNER WOCHE]

Scharfsinnig und ironisch widmet sich der oberösterreichische Autor den großen Fragen des Lebens ebenso wie den Details des Alltags.
[Quelle: OÖ Nachrichten]

Der österreichische Autor Alois Brandstetter besticht mit seiner demütigen, religiös grundierten Einsicht in die Grenzen des Menschen. (…) Ein sanfter Konservativer, ein großer Stilist, ein humorbegabter, humanistisch gebildeter Menschenfreund. Hören wir ihm zu.
[Quelle: Christian Schacherreiter, Wiener Zeitung]

Alois Brandstetter hält die Werte eines moderaten, humanen, katholisch geprägten Konservativismus hoch. Die vielzitierten christlichen Werte, sie bedeuten dem Schriftsteller etwas. (…)  Eine maßvolle, gelöste Heiterkeit schwebt über Brandstetters Alterstexten, eine sanfte, menschenfreundliche Ironie, die stilistische Eleganz mit, fast möchte man sagen: montaignescher Gelassenheit verbindet. Leben und leben lassen, so lautet, scheint’s, das philosophische Credo des Autors. (…) Alois Brandstetter hat mit seinem aktuellen Buch ein kräftiges „Lebenszeichen“ von sich gegeben.
[Quelle: Günter Kaindlstorfer, Ö1 EX LIBRIS]

Seine Bücher brechen das Klischee vom heiteren Landleben, beschreiben das Chaos in der Idylle und bringen die Leser dank des zeitkritischen Untertons zum Nachdenken: (…).
[Quelle: TIROLER TAGESZEITUNG]

Meister des Worts, Humanist, Menschenfreund und (einer) der ganz großen österreichischen Schreibenden des 20. und 21. Jahrhunderts (…).
[Quelle: Hans-Jürgen Schrader, Laudatio Franz-Theodor-Csokor-Preis des österreichischen P.E.N.-Zentrums]

(…) Brandstetter (schöpft) genial und gleichmäßig aus dem Philosophischen.
[Quelle: Gudrun Trausmuth, TAGESPOST]

Alois Brandstetter weiß die Klaviatur der Jahrzehnte zu bedienen, beherrscht es, Bezüge herzustellen zwischen damals und heute, lässt die Welten – vergangene und gegenwärtige – näher rücken und nebeneinander stehen. (…) Eine geöffnete Schatzkiste eben.
[Quelle: Michaela Ogris Grinzinger, KULTURBERICHT OOE]

Lebenszeichen ist ein sehr persönliches Buch geworden (…).
[Quelle: DIOEZESE WIEN]

Die „Lebenszeichen“ sind (…) das bislang persönlichste Buch Brandstetters.
[Quelle: Christian Lehner, MEIN BEZIRK]

So g’scheit, so amüsant, so tief-/ hintergründig kann nur ein wirklich g’scheiter Mensch schreiben!
[Quelle: WOCHE KÄRNTEN]

Darin widmet sich Alois Brandstetter auf feine und ironische Weise den Details des Alltags und Fragen des Lebens.
[Quelle: KLAGENFURT]

Mit den 24 Essays dieses Bandes macht er sich und seinem Lesepublikum ein altersweises, oft lustiges, mitunter berührendes, immer aber unterhaltsames Geburtstagsgeschenk.
[Quelle: Renate Langer, BIBLIO]

Ironisch, blendend formuliert und mit Schmunzeln zu lesen, nimmt der österreichische Edelliterat Ereignisse und Entwicklungen aufs Korn.
[Quelle: BÜRGERMEISTERZEITUNG]

Ironische Kritik muss sein, geschimpft wird aber nicht. Mit anderen Worten, es handelt sich um ein Buch voller Anregungen, dabei aber auch geeignet zur Erholung für Seele und Geist.
[Quelle: D. Jestrzemski, PREUSSISCHE ALLGMEINE ZEITUNG]

 

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Er galt in der Antike als Liebling der Götter. Seine Schönheit, seine Merkwürdigkeit seien kaum zu übertreffen, hieß es, und seine Stimme beschreibt Oppianos mit den Worten: "Kein Mensch kann einen Vogel nennen, der lieblicher sänge als ein Eisvogel." In Oberösterreich, Brandstetters Heimat, nennt man ihn nicht ohne Ironie Eisenkeil. Lange glaubte man ihn verschollen, wenn nicht gar ausgestorben, doch 1998, in dem Jahr, als Alois Brandstetter sechzig Jahre wurde und zugleich Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Pichl, tauchte der Vogel seiner Kindheit dort plötzlich wieder auf. Ein willkommener Anlass, um ihm nach allen Regeln der poetischen Zoologie nachzuspüren, angefangen vom mythischen Altertum bis zu seiner überraschenden Epiphanie. Der Ruf der Treue und Zärtlichkeit, die dem Eisvogel seit Aristoteles und Ovid nachgesagt werden, sind Ausgangspunkt für sehr persönliche Bekenntnisse Brandstetters: "Das Besondere an meinem unabenteuerlichen Leben besteht wohl darin, dass ich mit dem nicht Besondern besonders achstsam umgegangen bin, mit dem Unspektakulären bei meiner Schriftstellerei mein Auslangen gefunden habe und aus dem nicht Prächtigen oder Glänzenden merkwürdigerweise Funken geschlagen habe."

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