Home / Gesamtverzeichnis / Als Medea Rache übte und die Liebe fand
Coverabbildung von "Als Medea Rache übte und die Liebe fand"

Tamar Tandaschwili Tamar Muskhelishvili (Übersetzung) - Als Medea Rache übte und die Liebe fand

Tief dringt die Ermittlerin Medea in die Abgründe der georgischen Gesellschaft.

Mit Leidenschaft und Unerbittlichkeit verfolgt die Ermittlerin Medea einen besonders üblen Fall von sexueller Gewalt: Vor zwei Jahrzehnten ist die vierzehnjährige Salome von einer Gang aus Klassenkameraden als Sexsklavin gehalten worden. Als Medea gemeinsam mit ihrer Geliebten Tina herausfindet, dass nicht nur einige angesehene Geschäftsleute, sondern auch ihr eigener Ex-Mann zu der damaligen Gang gehören, kennt ihre Lust auf Rache keine Grenzen mehr. Unerschrocken stellt die Autorin dem rücksichtslosen Bündnis von Patriarchat, Politik und Geld in Georgien eine unvergessliche und gnadenlose Frauenfigur von mythischer Größe entgegen.

Erhältlich als

  • Hardcover
    Aus dem Georgischen übersetzt.
    144 Seiten
    Format: 125 x 205
    ISBN: 9783701717378
    Erscheinungsdatum: 19.10.2021
    19,00 inkl. MwSt.
  • E-book
    Aus dem Georgischen übersetzt.
    128 Seiten
    ISBN: 9783701746569
    Erscheinungsdatum: 19.10.2021

    Empfohlener Verkaufspreis
    12,99 inkl. MwSt.
Bestellen

Sie können dieses Buch vormerken:

Autor*innen
Tamar Tandaschwili

ist 1973 in Tbilisi, Georgien geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft und Psychologie, publiziert einen vielgelesenen Blog und arbeitet als Psychologin und Aktivistin, vor allem für Frauen und die Rechte sexueller Minderheiten. 2018 erschien ihr erster Roman „Löwenzahnwirbelsturm in Orange“ in deutscher Übersetzung, mit ihrem zweiten Roman „Materikon“ („Als Medea Rache übte und die Liebe fand“) stand sie auf der Shortlist für den renommierten georgischen SABALiteraturpreis und löste ebenfalls heftige Diskussionen aus.

Tamar Muskhelishvili (Übersetzung)

1988 in Tbilisi geboren. Mit zwei Jahren Umzug nach Deutschland, wo sie bilingual aufwuchs. Nach ihrem Studium der Kulturwissenschaft, Politikwissenschaft und Visuellen Anthropologie in Bremen und Göttingen hat sie am CCA – Center of Contemporary Art – Tbilissi gearbeitet sowie die NGO „Active for Culture“ mitbegründet, in dessen Rahmen sie mehrere Kunst- und Kulturprojekte realisiert hat, darunter das erste georgische Videokunstarchiv (gefördert durch die DEZA und das georgische Kulturministerium). Übersetzerische Tätigkeit seit 2017, lebt in Tbilisi und arbeitet im Goethe-Institut Georgien.

Pressestimmen

Das Buch ist ein Krimi, ein gesellschaftskritischer Genderroman und eine bitterböse karnevaleske Groteske zugleich und liest sich ziemlich flott und amüsant.
[Quelle: Sabine Berking, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG]

 …es ist harter Stoff.
[Quelle: APA]

In „Als Medea Rache übte und die Liebe fand“ benützt Tamar Tandaschwili die Handlung als Folie, um die Schattenseiten der georgischen Gesellschaft aufzuzeigen.
[Quelle: GAR, DIE PRESSE]

Sehr schrill und auch sehr temporeich.
[Quelle: Olga Hochweis, DEUTSCHLANDFUNK]

Wild, heftig, krass, ungeschönt – die Sprache ist total super. Ich hab’s geliebt.
[Quelle: Mareike Fallwickl, HUGENDUBEL_BUCHHANDLUNGEN INSTAGRAM]

Brutal, schonungslos und feministisch räumt Tamar Tandaschwili mit Georgien ab.
[Quelle: Celina Illies, SPRACHLICHESSEIN]

Harter Stoff einer Psychologin und Trauma-Therapeutin
[Quelle: VORARLBERGER NACHRICHTEN]

…für mich gehört dieser ungewöhnliche Roman zu den Überraschungen in diesem Leseherbst: Er ist hart und direkt, verrückt und wild, zutiefst feministisch und in seinem Kern eine ungeschönte Anklage. Eines dieser Bücher, die wir – nicht nur in Georgien – brauchen. Chapeau!
[Quelle: Mareike Fallwickl, BÜCHERWURMLOCH]

…ein kompromissloses literarisches Sperrfeuer, das die Grundfesten einer äußerst traditionellen Werteordnung schrill pfeifend unter Beschuss nimmt. Das mag etwas anstrengend sein; es mitzuerleben, ist aber gleichzeitig ausgesprochen eindrucksvoll.
[Quelle: Katharina Granzin, FRANKFURTER RUNDSCHAU]

Unbedingt lesenswert.
[Quelle: Tobias Bruns, PHILOSOPHENSTREIK]

„Als Medea Rache übte und die Liebe fand“ ist eine Hommage an die queere Vielfalt, und Tamar Tandaschwili bezieht sehr eindeutig Position: Radikal und konzentriert einseitig; klotzend, nicht kleckernd. Mit brachialer Finesse, wenn man so will. Ihr Roman ist Analyse und Abrechnung zugleich. Und auch ein literarischer Rachefeldzug, der die Verhältnisse einen Moment lang umkehrt: Hier wenigstens haben die Tabuisierten letztlich die Deutungshoheit – und damit die Macht.
[Quelle: Ulrich Noller, LESESTOFF – NEUE BÜCHER, WDR]

In einer fast filmischen Handschrift folgt eine Szene der nächsten – eine Ästhetik, die sich auch als Hommage an Pedro Almodóvar lesen lässt: Scharfe Schnitte, überraschende Wendungen, surreal-sarkastische, ja überzeichnete Bilder, zeitliche Sprünge. Ein kaukasisches Karussell, das sich immer schneller dreht, ein allusives Spiel mit dem Gestus eines antiken Dramas – der Ernsthaftigkeit des Themas tut dies keinen Abbruch.
[Quelle: Martina Lisa, KREUZER ONLINE]

Als unerbittliche Rächerin und leidenschaftlich Liebende ist Tamar Tandaschwilis Medea eine Schwester der mythischen Königstochter von Kolchis. Als gnadenlose Ermittlerin in einem besonders üblen Fall von sexueller Gewalt ist sie jedoch eine faszinierende zeitgenössische Figur, die sich unerschrocken dem rücksichtslosen Bündnis von Patriarchat, Politik und Geld in Georgien entgegenstellt.
[Quelle: SZENE MAGAZIN]

So werden unerschrocken die Lebensrealitäten einer patriarchalen, sexistischen, frauenfeindlichen Gesellschaft nachgezeichnet. (...) Der gesellschaftskritische Roman wird dabei durch schnelle Schnitte und permanente Szenenwechsel geprägt (...).
[Quelle: Jennifer Maul, L-MAG]

Selbstbewusste (...) feministische (...) Prosa.
[Quelle: STADTKIND HANNOVER]

In ihrer Offenheit und Radikalität setzt die Autorin ein Zeichen für die Rechte queerer Menschen.
[Quelle: Martina Häusler, BUCHPROFILE/MEDIENPROFILE]

Es ist ein Buch mit surrealistischen Bildern, die Schrecken, Witz und dann auch wieder gutes Zusammensein lesbischer Paare abbilden.
[Quelle: kl, PS]

Wie schon in ihrem ersten ins Deutsche übersetzten Roman "Löwenzahnwirbelsturm in Orange" gelingt es Tamar Tandaschwili neuerdings, die Herrschaft von patriarchalen, religiösen und politischen Institutionen unerbittlich vorzuführen. Gleichzeitig stellt sie dem Konglomerat aus Sexismus, Geld und politischem Einfluss dermaßen starke Frauenfiguren entgegen, dass die Leserin meint, das Zähneklappern des georgischen Status quo hören zu können.
[Quelle: BIBLIOTHEK FÜR ENTWICKLUNGSPOLITK]

tamar tandaschwili legt einen roman vor, der eine anklageschrift ist an die gesellschaft ihrer heimat, in der - wie in so vielen anderen auch - sexuelle gewalt gegen frauen weiterhin alltag zu sein scheint, weithin akzeptiert und wenn entdeckt eher dem opfer als dem täter schadet, in der jegliche art von liebe, sofern nicht die zwischen mann und frau geächtet wird ebenso wie jeder und alle die irgendwie queer sind und nicht dem entsprechen, was das konservativ durchsetzte patriarchat aus gesellschaft und kirche als ihre norm eindoktrinieren möchte. in dieser hinsicht ist der roman beeindruckend. [...] [So] ist “als medea rache übte und die liebe fand” unbedingt lesenswert.
[Quelle: Tobias Bruns, philosophenstreik]

Auch der sehr klare Schreibstil und die Verknüpfung der Handlung über Rückblenden werden dem Thema mehr als gerecht und erfüllen die Leser.innen mit Mitgefühl, Ekel aber auch Liebe und dem Wunsch, jedem Menschen seine Würde zuzugestehen.
[Quelle: Bettina Armandola, BOOKREVIEWS.AT]

Weitere Bücher

Coverabbildung von 'Löwenzahnwirbelsturm in Orange'

Tamar Tandaschwili Natia Mikeladse–Bachsoliani (Übersetzung) - Löwenzahnwirbelsturm in Orange

In starken Bildern erzählt Tamar Tandaschwili über Frauen und Männer, die sich dem rücksichtslosen Bündnis zwischen Patriarchat, Kirche und Polizei verweigern und um ein selbstbestimmtes Leben kämpfen. In einem Text von großer Intensität setzt sie ihren Figuren ein Denkmal: der lesbischen Elene, die von ihrem frustrierten Verehrer Mzeroza öffentlich vergewaltigt wird, den halbwüchsigen Mädchen Nita und Teo, deren verbotenes Liebesglück grausam endet – und nicht zuletzt dem Nilpferdbaby Baggy, das aus dem Zoo entkommt und für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt. Tamar Tandaschwili setzt eine verrückte, unwirkliche Schönheit gegen die Korruptheit des politischen Systems und sorgt damit in Georgien für Skandale und Diskussionen.

Das könnte Sie auch interessieren

Coverabbildung von 'Andere Sorgen'

Katharina Pressl - Andere Sorgen

Was tun, wenn das ganz normale Leben zur Zumutung wird? Wenn die Mutter ins Heim muss und das Familienhaus ausgeräumt und neu vermietet werden soll? Wenn alle erwarten, dass sich die Erzählerin endlich einen vernünftigen Job sucht und eine Familie gründet? Gegen die Melancholie des Normalen hilft nur Widerstand. Am besten dort, wo ihn keiner erwartet: Im Altersheim wird ein Streik angezettelt; Jola tritt in ihrem Glitzerkleid auf und schwingt Brandreden; die lokale Clique der „Hauswilderei“ bringt das beschauliche Leben im Ort gründlich durcheinander, aus einem Kidnapping wird zur Freude der Heimbewohner ein Kurzurlaub am Meer. Und dann taucht plötzlich Malina auf, die zu fast allem bereit ist und manchmal zu weit geht.

Coverabbildung von ''

Elisabeth Klar - Himmelwärts

Wir alle spüren es: Der Raum für die, die anders denken, anders aussehen und anders lieben, wird wieder enger, die Bedrohung größer. Noch gibt es das „Himmelwärts", die glitzernde Bühne der Dragqueens, der Zufluchtsort der Außenseiter und Nachtgestalten. Die gut versteckte Bar ist der einzige Ort, an dem sogar Sylvia sich sicher fühlt. Denn seit Sylvia, das Füchslein, auf der Flucht eine Menschenhaut von der Wäscheleine gerissen hat, lebt sie als Frau unter den Menschen, zusammen mit Jonathan, dem Träumer, dem Weltenretter. Doch als Jonathan ein gefiederter Tumor aus dem Rücken wächst und seine Verwandlung beginnt, wird klar: Nicht alles, was Flügel hat, fliegt, doch für die Utopie des „Himmelwärts“ lohnt es sich allemal zu kämpfen.

Coverabbildung von 'Roter Affe'

Kaśka Bryla - Roter Affe

Roland K., mehrfacher Mörder und Vergewaltiger, sitzt in der JVA Moabit seine Haftstrafe ab. Mit Mania, der Gefängnispsychologin, scheint ihn mehr zu verbinden als ein paar Therapiestunden. Doch als Manias Kindheitsfreund Tomek aus Wien verschwindet und sie sich gemeinsam mit der Hackerin Ruth auf die verzweifelte Suche nach ihm macht, beginnt ein rasant erzählter Wettlauf mit der Zeit. Werden sie Tomek finden? Und will Tomek überhaupt gefunden werden? Und was hat das alles mit Roland K. zu tun? Mutig und lustvoll verknüpft Kaśka Bryla die großen Fragen von Schuld und Vergebung, von Gut und Böse mit einer unerwarteten Liebesgeschichte zu einer mitreißenden Road novel.