Schonungslos und präzise seziert Evelyn Grill die Anatomie eines Verbrechens.
Begabt ist der Junge gewiss, den „kleinen Mozart“ nennen sie ihn in dem Städtchen. Doch jetzt sitzt er im Gefängnis – zu Unrecht? Schicht für Schicht steigen wir in die Tiefen seiner Erinnerung. Mit geradezu qualvoller Raffinesse enthüllt Evelyn Grill, wie aus einem Jungen, der ohne Freunde und ohne Mutter bei seinen Großeltern aufwuchs, der von seinem Opa, dem Schuldirektor, einer Autorität im Ort, aufgezogen und gefördert, gehätschelt und erniedrigt wurde, ein Verdächtiger, vielleicht ein Mörder wurde. Denn die Oma ist tot, erschlagen mit einer Hacke, und der Opa, der war im Wirtshaus, als es geschah. Meisterlich zieht Evelyn Grill die Fäden dieses grausamen Romans über die alltägliche Gemeinheit und die Sehnsucht nach Anerkennung.
Es ist Zeit für die Wiederentdeckung eines radikalen Autors.
Wer war Gerhard Fritsch? Einer der bedeutendsten österreichischen Autoren der Nachkriegszeit, in einem Atemzug zu nennen mit Hans Lebert oder Thomas Bernhard? Ein reger Literaturfunktionär, der als Rezensent, Herausgeber, Lektor und Mitglied zahlreicher Jurys den Betrieb seiner Zeit maßgeblich beeinflusste? Ein Getriebener, der dreimal verheiratet und Vater von vier Kindern war und sich schließlich in Frauenkleidern erhängte? Der früh verstorbene Autor von „Moos auf den Steinen“ und „Fasching“ war all das und noch mehr: Seine Tagebücher gewähren uns erstmals Einblick in Schaffenskrisen, Höhenflüge und private Travestieträume. Vor allem aber zeigen sie uns Gerhard Fritsch als unermüdlich Schreibenden und ermöglichen eine völlig neue Lektüre seines Werks.
Erhältlich als
Hardcover
mit einem Vorwort von Klaus Kastberger. Transkription von Stefan Alker-Windbichler
264 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701717057
Erscheinungsdatum: 12.02.2019 €
24,00
inkl. MwSt.
„Was du brauchen kannst, das nimmst du dir“: In Wien herrscht Goldgräberstimmung, der Zweite Weltkrieg ist vorbei, und verwegene Existenzen sind auf dem Sprung in ein neues Leben. In seinem fulminanten Auftakt zu den „Wiener Dateien“ spannt Peter
Rosei den Bogen von der Nachkriegskorruption bis in die Villen der arrivierten Geschäftsleute der 80er Jahre. Kunstvoll verknüpft er die Lebensbahnen von Parvenüs
und Lebemännern, Professoren und Politikern, Unternehmergattinnen und Erfolgsfrauen zu einem dichten Netz von Beziehungen, in dessen Mittelpunkt die Freunde Alfred und Georg stehen, das Wirtschaftswunderkind und der Anarchist. Ein atmosphärisch dichtes, lustvoll erzähltes Stück Prosa, Porträt einer Stadt, in der alles
käuflich und nichts heilig ist …
Henriette Lauber blickt auf ein kreatives und arbeitsreiches Leben zurück. Als Cutterin von Kinofilmen tauchte sie in spannende Welten ein und konnte an der Seite eines geliebten Mannes tätig sein. Doch dies ist lange her und sie lebt nun kontaktscheu und weitgehend isoliert in einer kleinen Innenstadtwohnung. Ihrem Patensohn aus der Westsahara gilt all ihre Liebe und Sehnsucht. Nach einem Schwächeanfall macht sie die Bekanntschaft ihrer jungen Nachbarin Linda, die sich um Henriette zu kümmern und ihre Nähe zu suchen beginnt...
In "Gegenüber" erzählt Erika Pluhar auf eine Weise vom Alter, die mit dem Unausweichlichen versöhnt, nicht zuletzt durch Humor.
Mit "Die öffentliche Frau" hat Erika Pluhar eine andere Art der Autobiografie verfasst: zwischen Fiktion und Realität. Persönlich, berührend und fesselnd.
In "Spätes Tagebuch" schreibt Erika Pluhar auf ebenso sensible wie schonungslose Weise über das Alter, Sehnsüchte und Ängste. Poetisch, lebensnah und intensiv.
Erhältlich als
Hardcover im Schuber
"Gegenüber", "Die öffentliche Frau" und "Spätes Tagebuch"
680 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701717132
Erscheinungsdatum: 29.01.2019 €
50,00
inkl. MwSt.
Engagierte Literatur im besten Sinne: zeitgenössisch, poetisch und radikal.
Ein knallpinker Fernbus mit der Aufschrift SPERANZA macht sich an einem Dezemberabend auf den Weg von Wien nach Rumänien. Die Nachtfahrt bringt Menschen zusammen, die ihr Leben in den Grauzonen des europäischen Arbeitsmarkts verbringen. Ihr Lohn sichert die Existenz ihrer Familien, ihre Abwesenheit schafft neue Probleme. Florin verdingt sich als Erntehelfer, um seiner Mutter in Bukarest den Ruhestand zu ermöglichen. Daiana putzt trotz ihres Studienabschlusses in Wien Privathaushalte. Ioan, einer der Fahrer, erinnert sich an seinen ersten Grenzübertritt. „Autobus Ultima Speranza“ findet eine Sprache für ein Leben, das ständig auf dem Sprung ist, für die Hoffnungen und Enttäuschungen, die Rastlosigkeit und strukturelle Gewalt, die es begleiten.
Zu seinem 80. Geburtstag gibt Alois Brandstetter Lebenszeichen voller Witz, Weisheit und Frische.
Ein Lebenszeichen ist nach der Definition des Duden ein „Anzeichen oder Beweis dafür, dass jemand (noch) lebt. Herzschlag und Atem sind die wichtigsten Lebenszeichen.“
Alois Brandstetter
Von Adalbert Stifter bis zum Plastikdübel, von Sebastian Brants „Narrenschiff“ bis zur Alarmanlage, die sich die Gattin des Autors zu Weihnachten wünscht, von heiligen Reliquien bis zu unheiligen Frömmlern: Alois Brandstetter widmet sich gleichermaßen neugierig, scharfsichtig und ironisch den Details des Alltags und den großen Fragen des Lebens. Begegnungen mit seltsamen Zeitgenossen oder zeitgeistigen Begriffen werden zum Anlass für Überlegungen voller Wissen und Lebensklugheit. Die „Lebensbescheinigung“, die Brandstetter dem deutschen Renten Service jährlich abliefern muss, inspiriert ihn zu einem der kräftigsten und hintersinnigsten „Lebenszeichen“ dieses wunderbar vergnüglichen Bandes.
Ein schillerndes, abgründiges Buch, das aus Spannung, Illusion und Besessenheit einen toxischen Cocktail mixt.
Marek Šindelkas Debütroman verbindet Spannung und surreale Poesie zu einer flirrenden Mischung: Kryštof, der Eigenbrötler, wächst mit Andrei, dem „Raben“, und der frühreifen Nina in einem kleinen tschechischen Dorf am Waldrand auf. Er entdeckt seine Pflanzenleidenschaft und wird in den Bann der Orchideensammler gezogen, für die er fortan unter Lebensgefahr verbotene Raritäten aus dem Dschungel importiert. Kryštof verstrickt sich in eine geheimnisvolle Story, in der ein vierzehnjähriger, blinder Killer, eine wertvolle, fleischfressende Orchidee, aber auch die russische Mafia und nicht zuletzt seine verlorene große Liebe Nina eine entscheidende Rolle spielen. Als Kryštofs Leiche in einem Feld riesiger Giftpflanzen gefunden wird, steht die Polizei vor mehr als nur einem Rätsel.
Erhältlich als
Hardcover
Aus dem Tschechischen übersetzt.
280 Seiten
Format: 125 x 205
ISBN: 9783701716944
Erscheinungsdatum: 18.09.2018 €
22,00
inkl. MwSt.
E-Book
Aus dem Tschechischen übersetzt.
280 Seiten
ISBN: 9783701745852
Erscheinungsdatum: 18.09.2018
Die erfolgreichste Weihnachtsanthologie der letzten Jahre bereits in 4. Auflage!
„WEIHNACHTEN IST EIN FEST DER FREUDE und Freude lacht – auch zu Weihnachten!“ Mit diesem Leitgedanken erfreut der beliebte Schauspieler Heinz Marecek jedes Jahr in lustigen Lesungen sein Publikum. Ob er mit seiner Lieblingsgeschichte von Herbert Rosendorfer die Freuden eines geschenkten Dackels wiedergibt oder Werner Schneyders Lob der Influenza teilt, dem Variantenreichtum der heiteren Seiten des Festes sind kaum Grenzen gesetzt. Seien es Georg Kreisler, Egon Friedell, H. C. Artmann oder Alfred Polgar: Alle haben ihren festen Platz in Mareceks munterer Sammlung herzerwärmender Weihnachtsgeschichten.
Denn über allem steht das Lachen: „Es ist das wichtigste Ventil unseres Lebens! So wie wir schwitzen, wenn es uns zu heiß ist, lachen wir, wenn sich unser Emotions-Apparat überhitzt. Menschen lachen bei Begräbnissen, machen Witze über Katastrophen, lachen, wenn Pathos überhand nimmt – aber nicht aus Geschmacklosigkeit! Sondern weil Lachen dieses wunderbare Regulativ ist, das uns hilft, mit Emotionen fertig zu werden, die uns ohne Lachen unerträglich würden.“